70 Jahre im Dienst

Am Donnerstag, 10. August 2011 begeht Pfarrer i.R. Franz Rauch sein 70-jähriges Jubiläum als Priester. Die Kirchengemeinde St. Albertus feiert mit ihm einen Festgottesdienst am Sonntag, 14. August 2011 um 10.30 Uhr in der Kirche St. Albertus, Oberesslingen.

Pfarrer Rauch wurde 1917  in Engetried im Allgäu auf einem Bauernhof geboren. Nach dem Abitur und dem Theologiestudium wurde er am 10. August 1941 von Erzbischof Joseph Otto Kolb im Bamberger Dom zum Priester geweiht. Krankheitsbedingt wurde der Neupriester im Krieg nicht zum Militär eingezogen. Dadurch blieb aber auch sein Herzenswunsch, nach Afrika in die Mission zu gehen, zunächst unerfüllt. Denn schon früh hatte sich der „Hütebub vom Allgäu“, wie er sich selbst oft nennt, zum Eintritt in den Orden der „Comboni-Missionare vom Herzen Jesu“ (MCCJ) entschieden.

Unterwegs als Comboni-Missionar

Der italienische Bischof Daniel Comboni gründete im 19. Jahrhundert die kirchliche Vereinigung der „Comboni-Missionare“ für die Verkündigung des Evangeliums und das Eintreten für Menschenrechte in Schwarzafrika. Die Mitglieder dieser Kongregation sind nicht nur Priester, aber sie leben nach den einfachen Mönchsregeln. Es sind die der Ehelosigkeit, des einfachen Lebensstils und des Gehorsams.

Nach einer kurzen Zeit als Seelsorger in der Diözese Bamberg kam Rauch im Oktober 1947 als Vikar nach Ludwigsburg. Am 1. Dezember 1948 war es dann endlich soweit: zusammen mit 10 Mitbrüdern ging er in die Mission nach Südafrika bzw. in das heutige Namibia. Erst Ende 1961 kehrte er von dort in die schwäbische Heimat zurück.

Krankenhauspfarrer in Esslingen

Über Heilbronn, Schömberg, Stuttgart-Zuffenhausen, kam er im Januar 1966 als Pfarrer und Krankenhausseelsorger nach Oberesslingen. Drei Jahre später, ab Januar 1969 bis zu seiner Pensionierung im Juni 1986, war er hauptberuflich als Krankenhausseelsorger im Krankenhaus Esslingen tätig.

Heute ist der gesundgebliebene 94-jährige Priester für die Katholikinnen und Katholiken in Oberesslingen nicht nur ein „Pfarrer „im Ruhestand“, wie so oft die Abkürzung Pfr.i.R. übersetzt wird. Sondern hin und wieder ist er für sie auch der „Pfarrer in Rufweite“, also der sogenannte 15. Nothelfer. Denn bis zum heutigen Tag feiert der rüstig gebliebene Jubilar Gottesdienste in der St. Albertusgemeinde. Sein ungebeugter Glaube, seine große Herzlichkeit, sein stets positiver Blick in die Zukunft und seine humorvolle Art Menschen zu begegnen zeichnen Pfarrer Franz Rauch aus.