Dekanatsrat am 26.04.2023

Dekanatsrat nimmt in seiner Sitzung die Kirchengemeinden in den Blick. Tenor: "Wir wollen uns auch trotz der düsteren Prognosen weiterhin in Kirche engagieren und das Leben unserer Kirchengemeinden mitgestalten.“

Dekan Paul Magino eröffnet die Sitzung des Dekanatsrats zu einem intensiven Abend.

Der katholische Dekanatsrat setzte sich in der Sitzung am 26.04.2023 schwerpunktmäßig mit der Situation in den einzelnen Kirchengemeinden auseinander. Nach der Eröffnung der Sitzung durch Dekan Paul Magino leitete die gewählte Vorsitzende Esther Lang durch die Sitzung.

Da der Geschäftsführende Ausschuss den Rechnungsabschluss für 2022 sowie den Doppelhaushalt 2023/24 in seiner vergangenen Sitzung ausführlich beraten hatte, konnte dieser Tagesordnungspunkt im Dekanatsrat knapp gehalten werden. Volker Weber stellte als Stellvertretender Dekan die wichtigsten Eckpunkte des Haushalts dar, sodass der Dekanatsrat ohne Gegenstimme dem Zahlenwerk zustimmten konnte.

Beim wichtigsten Thema des Abends ging es um die Situation in den Kirchengemeinden und Seelsorgeeinheiten. Die Vertreterinnen und Vertreter der Kirchengemeinden waren im Vorfeld gebeten worden, anhand eines kurzen Fragebogens die Situation in ihren Kirchengemeinden in Stichworten zu beschreiben. Durch die gewissenhafte Vorbereitung der Vertreterinnen und Vertreter konnten in Kleingruppen diese konkreten Situationen der Kirchengemeinden gehört werden. Intensiv und konstruktiv lief dieses Zuhören und der Austausch in den Arbeitsgruppen ab. Neben manchen schmerzhaften Erfahrungen in der jüngeren Vergangenheit wie die große Zahl der Kirchenaustritte, die geringe Zahl der Gottesdienstbesucher oder auch die Überlastung von Haupt- und Ehrenamtlichen, kamen in den Runden auch positive Erfahrungen zur Sprache: neue Gottesdienstformate in und nach der Corona-Zeit, Gesamtkirchengemeinden werden als Entlastung von Verwaltungsaufgaben erlebt und geben den Gremien den Raum, spirituelle und pastorale Themen in den Blick zu nehmen. Deutlich wurde im Austausch auch, dass in allen Seelsorgeeinheiten Immobilien-Prozesse anstehen. Auch wenn diese Maßnahmen mit Einschnitten von Liebgewordenem und Gewohntem einhergehen, ist es den Beteiligten klar, dass diese Schritte getan werden müssen, um auch zukünftig das Leben in den Kirchengemeinden gestalten zu können. Die intensiven und interessierten Gespräche hielten auch in der Pause an.

Dekanatsreferentin Simone Jäger stellte im weiteren Verlauf des Abends Entwicklungsmaßnahmen und mögliche strukturelle Vorgehensweisen vonseiten des Bischöflichen Ordinariats vor. Sie eröffnete in ihrem Input auch den Blick auf die zukünftige Personalsituation in der Diözese. Dabei wurde deutlich, dass vakante Stellen nicht nur vorübergehend unbesetzt bleiben werden, sondern an manchen Stellen auf Dauer unbesetzt bleiben werden. Hauptgrund hierfür sind die anstehenden Eintrittswellen in den Ruhestand, die nicht durch neue Berufsanfänger im pastoralen Dienst aufgewogen werden. Auch wenn diese Zukunftsprognosen ernüchternd waren, machte sich die Stimmung breit: „Wir wollen uns auch trotz der düsteren Prognosen weiterhin in Kirche engagieren und das Leben unserer Kirchengemeinden mitgestalten.“

Die Themen aus den Kleingruppen wie auch die Handlungsmöglichkeiten vonseiten des Bischöflichen Ordinariats werden in der Pastoralvisitation, bei der bis zum Jahre 2025 alle Kirchengemeinden von der Dekanatsleitung besucht werden, konkret vor Ort in den Blick genommen und nach Perspektiven für Kirchenentwicklung geschaut.

Den positiven und intensiven Sitzungsabend konnte Dekan Magino zwar erst mit etwas Verspätung beenden, was alle Teilnehmenden aber gern in Kauf nahmen.