Für mehr soziale Gerechtigkeit

Das katholische Dekanat Esslingen-Nürtingen zeigt sich zum Welttag für soziale Gerechtigkeit und zur Landtagswahl 2011 besorgt über die Tendenz, dass die Schere zwischen Arm und Reich auch im Kreis Esslingen immer weiter auseinander geht.

Im Blick auf die Hartz IV Sätze fordert der Dekanatsrat der Katholiken eine Lösung, die den Menschen eine würdevolle Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht. Arbeitslose dürften nicht permanenter Ausgrenzung und Vorurteilen ausgesetzt werden.

Die angekündigten Bildungsgutscheine müssten, genauso wie der gesamte Bildungsbereich, allen Kinder und Jugendlichen gute Chancen in Ausbildung und Beruf eröffnen. Im Blick auf die Landtagswahlen fordert das Dekanat die Politik auf, das ausgerufene Kinderland Baden-Württemberg Realität werden zu lassen. Familien würden immer noch zu oft in die Armutsfalle geraten. Kinderarmut werde tabuisiert.

Kritisch sehen die Kirchenvertreter auch die Entwicklung im Niedriglohnbereich und bei prekären Arbeitsverhältnissen. "Jeder Mensch muss von seiner Arbeit leben können", betont Dekan Paul Magino. Leiharbeiter dürften nicht schlechter gestellt werden als ihre Kollegen. Ein Ausbau der Mindestlöhne sei dringend geboten. Dagegen müsse der stetig gestiegene Leistungsdruck, der oft krank machende Formen annehme, reduziert werden.

Bei der Gesundheitsversorgung warnen die engagierten Christen vor einer schleichenden Privatisierung und treten für eine solidarische Krankenversicherung ein.

Der katholische Kirchenbezirk hat sich für dieses Jahr die soziale Gerechtigkeit als Schwerpunkt seiner Arbeit gesetzt.