Kirche im Dialog

Wie steht es um die katholische Kirche? Welche Schritte und Veränderungen sind notwendig? Wie hat der christliche Glaube Zukunft? Dieser Frage stellten sich am 15. September 2011 rund 70 Teilnehmer bei einem Dialogforum im Salemer Pfleghof in Esslingen.

In einer Interviewrunde betonte Oberbürgermeister Zieger die Bedeutung der Kirchen für das kommunale Leben. Kirche dürfe sich nicht aus der Welt zurückziehen, sondern müsse den Anschluss an die moderne Gesellschaft halten. Als in der Ministrantenarbeit Engagierte wünschte sich Sabrina Bayer, dass Kirchengemeinden weiterhin Raum für das Erlebnis von Gemeinschaft bieten. Dabei sollten sich Praxis und Lehre der Kirche weniger widersprechen. Verbesserungsbedarf bei der internen Kommunikation sah Pfarrer Stefan Möhler. Die Stimme der Gläubigen müsse mehr gehört werden. Der jetzt begonnene Dialogprozess sei daher wichtig. Ansätze zur Lösung vieler Probleme liegen für Monika Koplin von der Reformgruppe „pro concilio“ in den Beschlüssen des Zweiten Vatikanischen Konzils, die immer noch nicht recht umgesetzt seien.

Nach der von Uwe Mönninghoff vom SWR moderierten Podiumsrunde diskutierten die Teilnehmer in acht Gesprächsgruppen konkrete Herausforderungen für die Kirche. Dabei zeigte sich, dass die Stimmung durchaus nicht resigniert war, vielmehr offen und optimistisch, wenn auch drängend. Es wurde deutlich, dass unterschiedliche Meinungen ausgehalten werden müssen und dass es in der Kirche menschlich zugehen solle, also auch Gebrochenheit ihren Platz haben darf. In mehreren Gruppen wurde gefordert, die Sprache der heutigen Menschen zu lernen, sei es die der Frauen, der Jugend und kirchenferner Gruppen. Am meisten Interesse fanden die Themen Weitergabe des Glaubens, Zukunft der Gemeinden und Ökumene. Allgemein wurde festgestellt, die Kirche befände sich in einer Situation des Übergangs. Für Veränderungen brauche es Mut und Vertrauen.