Kirche neutral bei Stuttgart 21

Mit Besorgnis beobachtet das Katholische Dekanat Esslingen-Nürtingen die tiefe Spaltung der Bevölkerung durch den Streit um Stuttgart 21. Der Graben würde immer tiefer und ziehe sich durch alle gesellschaftlichen Gruppen, auch die Kirchen.

Die Kirche werde sich auf keine Seite stellen, betonte Dekan Paul Magino. Vielmehr sei es ihre Aufgabe, sich für die Einhaltung demokratischer Spielregeln und für einen angemessenen Umgang der Menschen miteinander einzusetzen. Dazu gehöre sowohl der Respekt für legitimierten Entscheidungen wie auch das Recht auf Meinungsäußerung und gewaltfreie Demonstration. Beleidigungen, Angriffe und gewaltsame Provokationen seien nicht akzeptabel.Die kirchlichen Mitarbeiter sollten sich im Dienst neutral zu Stuttgart 21 verhalten und friedenstiftend wirken, statt sich an Grabenkämpfen zu beteiligen, so Magino.

Der Esslinger Dekan begrüßt die Dialoginitiative seines Stuttgarter Kollegen Michael H.F. Brock im Vorfeld der jetzt eingeleiteten Schlichtung. Er habe Vertrauen in den von christlichen Werten geprägten Vermittler Heiner Geißler und hoffe auf einen versöhnlichen Verlauf der Gespräche.