Kooperation und Kommunikation gehören zusammen

Der Dekanatsrat hat in seiner letzten Sitzung den thematischen Schwerpunkt „Kooperative Gemeindeleitung in der Diözese Rottenburg-Stuttgart“ bearbeitet. Anlass hierfür war das 50-jährige Jubiläum der diözesanen Kirchengemeindeordnung (KGO).

Dekan Paul Magino wies darauf hin, dass unsere Diözese mit der geltenden Kirchengemeindeordnung und der darin verankerten gemeinsamen Leitung weiter geht als kirchenrechtlich vorgesehen. In unserer Diözese ist der Kirchengemeinderat Pastoralrat, Katholikenrat und Kirchensteuergremium zugleich. Analog dazu ist der Dekanatsrat das pastorale Gremium der mittleren Ebene, d.h. die Stimme der Katholiken im Landkreis und das beschlussfassende Haushaltsgremium.

Dekanatsreferentin Barbara Strifler erläuterte die Ursprünge der Kirchengemeindeordnung und des darin verankerten Leitungsverständ­nisses im Zweiten Vatikanum. Wie diese Form der Gemeindeleitung vor Ort konkret gelebt wird und gelingt, ist unterschiedlich.

Die Mitglieder des Dekanatsrates tauschten sich in Tischgruppen über gelungene und schwie­rige Gemeindeleitungserfahrungen aus. Wichtige Aspekte aus den Gesprächen wurden in einem Schreiben zusammengefasst und an Domkapitular Matthäus Karrer, Leiter der Hauptabteilung IV – Pastorale Konzeption geschickt.  

In dem Brief wird betont, dass kooperative Gemeindeleitung dort gelingt, „wo eine regelmäßige und gesicherte Kommunikation stattfindet“. Weiter heißt es in dem Brief: „Besonders in heraus­fordernden Situationen darf das Gespräch nicht >aus Zeitmangel< entfallen. Ehrenamtliche erleben diese Kommunikation auf Augenhöhe als Zeichen der Wertschätzung. Sie ermöglicht ihnen, Leitung auch tatsächlich mit wahrzunehmen. In diesen Leitungsaufgaben sind Ehren­amtliche auch bereit, Verantwortung zu übernehmen und so leitende Pfarrer für andere Aufgaben freizustellen. Kooperation und Kommunikation gehören zusammen.“

Da aufgrund von einem zunehmend spürbaren personellen Engpass vielerorts Kommunikation nur begrenzt möglich ist, ist demzufolge "eine gemeinsame Leitungsverantwortung nur sehr schwer wahrzunehmen.“ Folglich endet der Brief mit der Ermutigung, „neue Leitungsmodelle zu suchen und zu wagen“. Der Dekanatsrat bietet der Diözese bei diesbezüglichen Überlegungen seine Unterstützung an.

Unterzeichnet wurde der Brief an Weihbischof Karrer von Dekan Paul Magino und Brigitte Nann, Zweite Vorsitzende des Dekanatsrats.