Vierundzwandzig Tage

Vierundzwanzig Tage warten... Das kann sehr lange sein... So manches Kind kann es kaum erwarten, jeden Tag ein Türchen zu öffnen. Wie gestalten Sie die Adventszeit?

Advent ist die Zeit des Wartens...
Was heißt das für uns?
Wie die Kinder warte auch ich darauf, jeden Tag meinen Adventskalender umzublättern und einen Impuls für den Tag zu bekommen...
Wie die Kinder bin auch ich gespannt, was Weihnachten dieses Jahr bringen wird...
Mir ist aber auch bewußt, dass ich in den nächsten vierundzwanzig Tagen noch die meisten Geschenke besorgen muss, noch mancher Besuch auf dem Weihnachtsmarkt ansteht, die ein oder andere Feier im Verein,  Kindergarten, in der Schule, mit den Kolleginnen auf dem Programm steht...
So gehen die vierundzwanzig Tage rum wie nichts. Aber dann kann es passieren, dass ich an Weihnachten in der Christmette sitze und es irgendwie nicht hell und licht wird in mir. Weihnachten auf Knopfdruck geht halt nicht...
Ich denke mir: nicht umsonst gibt es die vierundzwanzig Tage, um mich innerlich einzustimmen auf das, was kommt. Das fällt im Trubel nicht leicht. Und doch liegt genau darin der Sinn der Adventszeit:
mich innerlich öffnen, mein Herz weit machen für das Kommen Gottes in unsere Welt.

In so manchem Adventslied singen wir: Macht hoch die Tür, die Tor macht weit...

Das Bild gefällt mir. Übertragen auf mich heißt das, ich darf mich öffnen, meine vielleicht verriegelten inneren Türen aufmachen, mich schon in diesen Tagen beschenken lassen von dem Licht, das mir begegnet.

Wie kann das konkret aussehen?
Mir eine kurze Stille am Adventskranz gönnen...
In aller Ruhe eine Tasse Tee trinken...
Adventslieder singen oder anhören...
Den Sternenhimmel abends anschauen...

Vierundzwanzig Tage lang sind wir eingeladen, uns zu öffnen, Stück für Stück, Türchen für Türchen...
Viel Freude dabei!

Ute Rieck