Zukunft dialogisch gestalten
Am Montag Abend wurden Paul Magino und Volker Weber in ihr Amt als Dekan bzw. stellvertretender Dekan eingeführt. Domkapitular Karrer setzte die beiden Pfarrer im Auftrag des Bischofs in ihr Amt ein.
Domkapitular Matthäus Karrer bezog sich in seiner Ansprache im Münster St. Paul auf die Aufgaben eines Dekans. Ein Dekan sorgt für die Rahmenbedingungen, dass Seelsorge stattfinden kann und Menschen in die Gottesbegegnung hineingeführt werden. Dazu braucht es die Bereitschaft der Dekane, sich in den Dienst als Dekan stellen zu lassen. Er wünscht den Dekanen den Mut, dass sie mit Fleisch und Blut hinter dem stehen können, was sie tun und was sie verkünden. Dass sie als Menschen präsent sind, für die Mitmenschen greifbar und zu Hoffnungsträgern werden, das wünscht er ihnen als Leitungspersonen. In dem anschließenden Gebet erbat Karrer für die Dekane und deren Wirken Gottes Kraft und Segen. Musikalisch wurde das Abendlob umrahmt von einer Männerschola unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Felix Muntwiler.
Im Anschluss waren alle Gäste eingeladen zum Festakt im Salemer Pfleghof. Brigitte Nann, die Zweite Vorsitzende des Dekanatsrats, verwies nochmals auf den „Hauch von Demokratie“, den die Wahl der Dekane am 8. Februar 2017 verbreitete. Dass Laien wie Pfarrer wählen durften, wer die nächsten sieben Jahre als Dekan waltet, empfindet Nann als ein eindrückliches Zeichen. Ein besonderer Gruß sprach Nann Landrat Eininger aus sowie den Bundes- und Landtagsabgeordneten, den Bürgermeistern Weigel, Fritz und Kruß aus den Ortschaften der beiden Dekane, sowie den Diözesanräten, EinrichtungsleiterInnen und MitarbeiterInnen im Dekanat. Nann verwies auf die räumliche Dimension des Dekanats und schenkte den Dekanen zur Stärkung für ihre Arbeit 42 Süßigkeiten – symbolisches Zeichen für die 42 Seelsorgeeinheiten des Dekanats. Dekan Paul Magino äußerte im Anschluss seinen Dank für das entgegengebrachte Vertrauen in ihn und seinen Kollegen Volker Weber. „Wir wollen mit ihnen zusammen Zukunft gestalten aus dem Geist des Evangeliums heraus. Dafür wünsche ich uns ein gutes Miteinander“, so Magino zu den 120 Anwesenden.
Gleich zu Anfang seines Redebeitrags verwies Landrat Heinz Eininger auf die gute Zusammenarbeit zwischen dem Dekanat und dem Landkreis. Eine gute und fruchtbare Zusammenarbeit verbindet ihn mit Paul Magino. Es gäbe vieles, was die Kirchen und den Landkreis verbindet: „Da zu sein und zu helfen, wenn Menschen es brauchen“, sei eine solche gemeinsame Aufgabe. Das Flüchtlingsthema zum Beispiel hat beide Einrichtungen in den letzten drei Jahren stark bewegt und beschäftigt. Dabei sind beide – Landkreis wie Kirchen – dem Menschen verpflichtet. Für alle kommenden Herausforderungen sagte Eininger den Dekanen die Unterstützung des Landkreises zu.
Die evangelischen Dekane Kath, Waldmann und Weißenborn überbrachten ihr Grußwort dialogisch. Dass Dialog auch Unterschiede braucht und es deshalb die evangelische Kirche als ein wirkliches Gegenüber für die Katholiken gibt, darauf verwies Dekan Waldmann humorvoll. Weißenborn überbrachte den Wunsch, weiterhin miteinander gut unterwegs zu sein in der Sache Jesu.
Die Einrichtungsleiter Peter Maile und Tobias Haas setzen den Mensch als Maßstab allen Handelns in den Mittelpunkt ihres Grußworts. Dass die Dekane „gut in Schlaf kommen im Vertrauen, dass ihre Dienste das schon ganz gut machen“, war der abschließende Wunsch der beiden Seelsorger.
Herr Mühlhause als Vertreter der Seelsorgeeinheiten machte deutlich, dass es manche Belastungsfaktoren innerhalb der Kirchengemeinden gibt. Da ist die Herausforderung, gemeinsam im Dialog zu bleiben und manchem gegenzusteuern. Er wünsche sich sogar noch mehr Dialog und zugleich Entlastung im Blick auf die Bürokratie. Als Geschenk überbrachte Mühlhause die Offenheit der Seelsorgeeinheiten, mit den Dekanen zusammen zu arbeiten.
Volker Weber hatte als neu eingesetzter Stellvertretender Dekan die angenehme Aufgabe des Dankens und des Einladens zum anschließenden Imbiss. Weber unterstrich nochmals die Bedeutung des Dialogs. Eine Kirche, die die Wahrnehmung der Lebenswirklichkeit der Menschen an Anfang stellt, muss dialogisch sein. Folglich sieht Weber im Dialog ein klares Leitwort für die Arbeit als Dekane.
Musikalisch umrahmt wurde die Feier von dem Duo „Little Hot Spot“. Dank der jazzig beschwingten Musik wurde der Festakt kurzweilig und unterhaltsam. Die Schüler der Berufsvorbereitenden Einrichtung der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule Nürtingen verköstigten die Gäste im Anschluss hervorragend.
Bilder von der Einführung der Dekane finden Sie hier.