15 Jahre Arbeitslosentreff

Seit 15 Jahren besteht der Arbeitslosentreff im Landkreis Esslingen, in dem sich Menschen ohne Erwerbsarbeit im Katholischen Gemeindezentrum St. Konrad in Plochingen monatlich treffen. Der Treff wird getragen von der keb, der Katholischen Erwachsenenbildung im Landkreis Esslingen.

Vor 15 Jahren bot die katholische Erwachsenenbildung ein Seminar für Menschen ohne Erwerbsarbeit an mit dem Thema »Den Mut nicht verlieren!«, weil wir sahen, dass auf Grund der strukturellen Arbeitslosigkeit viele Menschen - auch viele, die nicht damit rechneten - ihrer Erwerbsarbeit beraubt wurden. Das Seminar fand mit 13 TeilnehmerInnen guten Zuspruch und das Erstaunliche war, dass die Betroffenen am Ende den Wunsch äußerten, sich weiter treffen zu wollen. Aus einem Angebot, das versuchte, Menschen in der äußerst schwierigen Lebenssituation der Arbeitslosigkeit zu erreichen, wuchs der Wunsch nach Eigeninitiative.

Die Betroffenen erfahren Solidarität, gegenseitige Unterstützung und Verständnis in einer von Offenheit, Vertrauen und Annahme geprägten Atmosphäre. Öfter wurde die Atmosphäre von TeilnehmerInnen so beschrieben: »Das Schild „arbeitslos“ hängt nicht permanent über uns!«. In der kontinuierlichen Begleitung durch den Bildungsreferenten der keb Kath. Erwachsenenbildung im Landkreis Esslingen e.V. und auch durch die gastliche Aufnahme im Kath. Gemeindezentrum St. Konrad in Plochingen, in einem sehr freundlichen, modern eingerichteten Raum, wie im Bereitstellen von Getränken, konnte der Treff ein Ort der Akzeptanz und der gegenseitigen Wertschätzung werden.

Die Abende mit Fachleuten dienen der Ermutigung und Stärkung der Menschen mit Themen wie „Selbstbewusst auftreten und selbstbewusst kommunizieren“, „Raus aus den Löchern! Aufstehen und Auftreten! Kleine Theaterarbeit für Arbeitslose“ oder „Ich bin ich und kann was!“. Außerdem gibt es immer wieder Informationen über wichtige Themen für die Betroffenen, wie „Grundkurs Hartz IV Recht und Möglichkeiten“, „Neues aus dem Job-Center“ oder „Meine Präsentation auf dem Arbeitsmarkt“. Auch gesellige Treffen und Aktionen haben immer wieder ihren Platz.

Zum Treff kommen mittlerweile regelmäßig 15 bis 20 Betroffene, bei Veranstaltungen, die wir für eine größere Öffentlichkeit durchführten, auch bis zu 40 Personen. Bis September 2010 erreichten wir insgesamt 2.194 TeilnehmerInnen in 172 Veranstaltungen. In den 10 Jahren erreichte der Treff rund 300 Einzelpersonen, von denen manche nur einmal kamen, andere mehrmals oder häufig.