Trauer um Alfons Fyrnys

Nach schwerer Krankheit verstarb am 13. Dezember 2010 der ehemalige Leiter des katholischen Volksbüros und des katholischen Bildungswerks im Landkreis Esslingen, Alfons Fyrnys.

Alfons Fyrnys war ab Januar 1966 Leiter des neu eingerichteten Katholischen Volksbüros in Esslingen. Dieses führte er fast 27 Jahre bis Ende Juli 1992. Kurz vor seinem Ruhestand wurde das Volksbüro am 1. April 1992 in das Katholische Dekanatsbüro umgewandelt.

Am 10. August 1928 in Schlesien geboren, hatte Fyrnys ursprünglich den Beruf des Schornsteinfegers erlernt, dann als Versicherungskaufmann gearbeitet, bevor er in den kirchlichen Dienst eintrat. Vor seiner Tätigkeit in Esslingen war er an der Organisation des 80. Deutschen Katholikentags in Stuttgart 1964 beteiligt.

Ein Schwerpunkt seiner Arbeit lag im Sozialen und Sozialpolitischen. Vor allem in der Anfangszeit beriet Fyrnys Arbeitnehmer in arbeits- und sozialrechtlichen Fragen. Er unterstützte die kirchlichen Verbände in ihrer Arbeit, insbesondere die KAB, Kolping und den Frauenbund. Das Nürtinger Forum wurde 1976 von ihm ins Leben gerufen. Wie das 1990 unter ihm begonnene Esslinger Podium brachte es Arbeitnehmer und Politiker, Unternehmer und Kirchenleute zu aktuellen gesellschaftlichen Themen zusammen. Eine seiner weiteren Gründungen war das Esslinger Forum für Partnerschaft und Familie. Außerdem rief er den Ausschuss „Arbeit und Beruf“ ins Leben, der aus den Betriebsarbeitsmaßnahmen des Volksbüros hervorgegangen war, sowie den Ausschuss „Ehe und Familie“, der sich für eine familienfreundliche Gesellschaft engagierte. Dieses Anliegen kam auch bei der Gründung der Gruppe Alleinerziehender Mütter (AEM) zum Ausdruck.

Als Volksbüroleiter baute Fyrnys das 1974 gegründete Katholische Bildungswerk im Landkreis auf und war bis 1992 dessen Geschäftsführer. Er führte auch die Geschäfte des 1985 gebildeten Katholischen Dekanatsverbandes Esslingen-Nürtingen und begleitete den Ausbau verschiedener kirchlicher Beratungsdienste in dessen Trägerschaft.

Sein besonderes Engagement galt der Integration ausländischer Mitbürger. Er war eine treibende Kraft im 1972 konstituierten „Koordinierungsausschuss für Gastarbeiterfragen“ für Nürtingen und Umgebung, dessen Vorsitz er seit der Gründung bis zu seinem Ruhestand 1992 inne hatte. Dieser gab Hilfestellungen bei alltäglichen Problemen ausländischer Mitbürger, organisierte Integrationsmaßnahmen und förderte die Chancengleichheit in Schule und Ausbildung. Für diese Arbeit wurde Fyrnys 1993 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.

Nachfolger von Fyrnys wurde von 1992 bis 2004 Centa Schmid. Seit 2004 führt Dr. Oliver Schütz die Geschäfte des Katholischen Dekanats Esslingen-Nürtingen, das 2006 aus den früheren Dekanaten Esslingen und Nürtingen und ihrem Dekanatsverband hervorgegangen ist. Leiter des Bildungswerks, das jetzt den Titel Katholische Erwachsenenbildung trägt, ist seit 1993 Adalbert Kuhn.

Die Beisetzung von Alfons Fyrnys fand am 17. Dezember 2010 auf dem Friedhof von Leingarten-Großgartach statt, gefolgt von einem Requiem in der Kirche St. Lioba.

Im Sinne des Verstorbenen wird um eine Spende für das Hilfsprojekt Kinderheim "Casa del Sol" in Margarita Belen, Argentinien gebeten (Spendenkonto 420297448 bei der Kreissparkasse Heilbronn, BLZ 620 500 00).

R.i.P.